Die
Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen (9t) unseres Gymnasiums konnten am
08.05.19 das Kronenkino in Zittau besuchen, um ein medienpädagogisches Angebot
des 16. Neiße-Film-Festivals „Unterricht im Kinosaal“ zu nutzen. Vielen Dank
für die Unterstützung durch den Förderverein. Hier eine Filmrezension einer
Schülerin:
Der Film „Das
Tagebuch der Anne Frank“, welcher 2016 erschien, handelt von der
Judenverfolgung während des Zweiten Weltkriegs und dem Leben einer jungen Jüdin
in dieser Zeit. Realitätsnah und spannend zeigt der Film den „Alltag“ aus der
Sicht von Annelies Marie Frank. Der Film ist sowohl für stark
geschichtsinteressierte Personen als auch für Jugendliche gedacht. Anne Frank
ist die Protagonistin in dem Film, in dem ihr kurzes Leben, wie sie es in dem
berühmten Tagebuch aufgeschrieben hat, filmisch neu aufgearbeitet wird. Die
Grausamkeit der Nazis und die Konsequenzen für Anne und ihre Familie werden deutlich,
ohne so abschreckend zu wirken, dass man den Film nicht schauen will.
Der Film zeigt Annes Leben von ihrer Kindheit in Frankfurt/Main, den Umzug nach Amsterdam und wie sie zum 13. Geburtstag das Tagebuch bekommt. Schließlich sieht man den notwendigen Umzug ins Hinterhaus und das Leben in der Prinsengracht, was das rettende Versteck werden soll. Aber Anne und ihre Familie werden am 4. August 1944 entdeckt und verhaftet. Die Ankunft im KZ Auschwitz-Birkenau wird abschließend gezeigt. (Im KZ Bergen-Belsen starb Anne Frank an Typhus 1945.)
Dabei zeigt
der Film neben den sichtbaren Problemen des Lebens im Versteck auch die Dinge,
die sie innerlich beschäftigt haben und die sie möglicherweise nur ihrem
Tagebuch anvertraut hat. Dadurch wird die große Belastung spürbar. Neben den offensichtlichen Schwierigkeiten im
Versteck kommen noch die besonderen Sorgen einer Jugendlichen hinzu. Diesen
Aspekt klar darzustellen ist dem Regisseur Hans Steinbichler sehr gut gelungen.
Der Schluss ist meiner Meinung nach etwas zu abrupt gestaltet. Annes Tod mit 15
Jahren wird zu schnell an die Zuschauer herangetragen.
Die Handlung
ist logisch aufgebaut und sehr gut nachvollziehbar. Kostüm und Maske passen
ebenso gut wie die sprachliche Gestaltung, wobei man beachten muss, dass es um
das Tagebuch einer Jugendlichen geht. Die Spannung entsteht, weil der
Drehbuchautor die Erlebnisse Annes sehr glaubwürdig zeigt.
Auffällig ist
der sich unterscheidende Umgang der Kinder mit den Eltern im Gegensatz zur
heutigen Zeit. Anne hatte ein enges Verhältnis zum Vater, aber nicht zu ihrer
Mutter.
Gesehen habe ich den Film im Rahmen des Neiße-Film-Festivals und ich muss sagen, dass er meine Erwartungen übertroffen hat. Generell sollte man aber schon etwas geschichtliches Grundwissen mitbringen, um alles verstehen zu können.
A. A.