13. August 2017

Ein modernes Epitaph entsteht

Die Schüler des Faches „Katholische Religion“ am Christian-Weise-Gymnasium wurden von mir zweimal die Woche um 06.55-7.40 Uhr unterrichtet. Es sind 7 Schülerinnen und Schüler, die jahrgangsübergreifend Kl. 9 und 10 unterrichtet werden müssen, weil es so wenige sind. Ich sprach mit ihnen über die Zukunft von Kirche und Religionsunterricht. Fazit: Wenn das so weitergeht, stirbt er aus, weil sich immer weniger Schüler für so zeitigen Unterricht begeistern lassen.

Der Besuch des Museums im ehemaligen Franziskanerkloster und eine Führung von Herrn Dr. Knüvener über Zittaus neu entdeckten Schatz brachte uns mit den Epitaphien in Kontakt. Gemeinsam lernten wir diese einmaligen Zeitzeugen bürgerlicher Kultur, die nach der Reformation entstanden sind, kennen. Der Stolz der Familien auf ihren Glauben und die Präsentation der Familiengeschichten beeindruckte uns.

Wo ist heute dieses Engagement für den christlichen Glauben und die eigene Identität? Ist Religion langweilig? Nicht unbedingt.

Zusammen entwickelten wir die Idee, ein modernes Epitaph zu gestalten, das im Foyer des Museums ausgestellt werden soll.

Da der Religionsunterricht aber nicht sterben soll, arbeiten wir mit den evangelischen Religionsschülern von Frau Sidon zusammen. Das sind 16 Schülerinnen und Schüler der 9. Klassenstufe. Sie malen vier Bildtafeln mit dem Thema: Gemeinsam sind wir auf dem guten Weg. Kann die gemeinsame Arbeit als konfessionelle Kooperation nicht ein Beitrag für das Reformationsgedenkjahr sein? Die Bildtafeln werden im August/September erst entstehen können, da Frau Schulze dankenswerterweise die fachliche Anleitung für die Bildgestaltung übernimmt.

In der Werkstatt von Herrn Frieder Eifler in Olbersdorf wurden die 7 Schülerinnen und Schüler sehr gut  angeleitet, um nach eigenen Entwürfen so ein Epitaph entstehen zu lassen. Die praktische Arbeit tat uns gut. Ein Schüler hat nicht zuletzt durch das Projekt einen Berufswunsch gefunden.

Unterstützt wird das Projekt zu einerm Drittel der Mittel vom Verein der Freunde und Förderer des CWG. Vielen Dank! Noch ist das Projekt nicht abgeschlossen. Es bleibt spannend, auch wenn schon am 30.07.17 die Ausstellung „Ganz anders“ eröffnet wird. Wir wünschen den Ausstellungsgestaltern viel Erfolg und bedanken uns bei den Städtischen Museen Zittau, dem Holzrestaurator Herrn Eifler und unserem Förderverein.

Adrian Dautz

Diana Wagner

Redakteurin